Tee ist bekanntlich ein sehr beliebtes Getränk. Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitt jedes Jahr rund 27,5 Liter schwarzen und grünen Tee. Da es sich bei einem Kräuter- und Früchtetee genau genommen lediglich um ein teeähnliches Produkt handelt, dem die anregende Wirkung des Koffeins fehlt, wurde dieser in aktuellen Hochrechnungen nicht mal hinzu gezählt. Ob nun aber schwarzer, grüner, Kräuter- oder Früchtetee, wir trinken ihn gerne und vor allem im Winter und fühlen wir uns gleich viel wohler.
Nun ist es so, dass Ernährungswissenschaftler empfehlen, dass ein gesunder Erwachsener täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Form von Getränken zu sich nehmen sollte. Dabei spielt es technisch gesehen keine Rolle, ob es sich nun um Mineralwasser, Tee, Kaffee oder Bier handelt, wobei aber Mineralwasser und Tee wohl die gesündere Alternative sein dürften. Im Sommer oder bei solchen Erkrankungen wie Fieber oder Durchfall sollte entsprechend mehr Flüssigkeit zu sich genommen werden. Bislang galt Tee als überaus gesund. So wurde zum Beispiel bereits vermutet, dass ein regelmäßiger Teekonsum etwa das Risiko von Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen senken könnte, woran vor allem die im Tee enthaltenen Flavonoide und Polyphenole zuständig sein sollen. Gerade grüner Tee besitzt viele sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Blutgefäße positiv beeinflussen, indem diese elastischer werden.
Nachhaltige Wirkung von grünem Tee nicht wirklich nachgewiesen
Jetzt kann man aber nicht allgemein sagen, dass grüner Tee alleine gesund macht. Denn meist leben und ernähren sich Menschen, die grünen Tee oder allgemein viel Tee trinken, grundlegend deutlich gesünder. Nun gab es aber bereits im Sommer 2013 stichprobenartige Untersuchungen verschiedener Kräutertees, bei denen recht hohe Pyrrolizidinalkaloid-Werte nachgewiesen wurden, ein Pflanzenstoff, den die Pflanzen bilden, um Fressfeinde fernzuhalten und der die menschliche Leber schädigen und sogar Krebserkrankungen fördern kann. Grund für die teils hohen PA-Werte könnten Unkräuter sein, die bei der Ernte versehentlich zwischen den Kräutern landen. Da nun niemand garantieren kann, welche Unkräuter sich womöglich auf den Kräuterwiesen befinden und in welcher Konzentration, sollte man seinen Flüssigkeitshaushalt also nicht ausschließlich mit Tee auffüllen. Vor allem bei Kindern könnte dies nachhaltige Auswirkungen haben. Außerdem sollte man nicht nur ein und denselben Tee zu sich nehmen, sondern stetig zwischen verschiedenen Sorten und auch Herstellern wechseln, um eine mögliche Schadstoffbelastung möglichst gering zu halten.
Richtige Zubereitung von Tee wichtiger als gedacht
Ob nun in England, China oder einem anderen Land wie Japan oder der Türkei, überall wird der Teegenuss nach allen Regeln der Kunst zelebriert. Wer hätte gedacht, dass es hierfür sogar eine ISO Norm gibt. Diese gibt vor, wie Tee zubereitet werden muss, um wirklich perfekt zu sein. Nun muss man es zwar nicht gleich übertreiben, aber dennoch sollte man sich durchaus Gedanken über die richtige Zubereitung von Tee machen. Wichtig zu wissen ist beispielsweise, dass Tee ein Naturprodukt ist und sich deshalb diverse Keime und Erreger darauf befinden können. Deshalb muss der Tee auch nicht nur mit heißem sondern kochendem Wasser übergossen werden, um alle Keime abzutöten. Allerdings können sich auch Sporen in den Zutaten befinden, die in warmem Wasser keimen können. Frisch aufgebrühter Tee sollte daher keineswegs über einen längeren Zeitraum aufbewahrt, sondern lieber zeitnah konsumiert werden.
Wichtig bei der Teezubereitung ist auch die Ziehzeit. Denn die Menge an Koffein sowie der Polyphenole kann durch die Ziehzeit beeinflusst werden. Koffein wird innerhalb der ersten drei Minuten überwiegend freigesetzt, Polyphenole hingegen erst nach dieser Zeit. Neben Polyphenolen werden aber auch Gerbstoffe abgegeben, die eine sehr beruhigende Wirkung auf Magen und Darm haben. Grundlegend hat es also jeder selbst in der Hand, ob Tee nun gesund ist oder krank macht.
Quelle: http://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Ist-Tee-wirklich-gesund-459477.html