Langsam aber sicher zieht der Abgasskandal bei Volkswagen ziemlich weite Kreise. Nicht nur, dass VW-Chef Martin Winterkorn seinen Job dadurch aufgeben musste und dem Konzern saftige Bußgelder drohen. Die manipulierten Abgaswerte bei Volkswagen haben auch entsprechende Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx) sind sowohl für uns Menschen als auch für die gesamte Tierwelt schädlich. Bei insgesamt rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen, die voraussichtlich davon betroffen sind, ist die Belastung entsprechend hoch.
Welche Folgen hat der VW-Abgas-Skandal für unsere Gesundheit?
Mindestens elf Millionen Fahrzeuge von Volkswagen stoßen einen deutlich höheren Wert an Stickoxid aus, als zugelassen. Schon mehrfach konnte anhand von Messungen festgestellt werden, dass der Ausstoß von Stickoxiden einiger Dieselfahrzeuge
Damit hat der Konzern nicht nur den Verbraucher arglistig getäuscht, sondern setzt diesen auch einer hohen Gefahr aus. Denn auch wenn solche Erkrankungen wie etwa Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen oder Allergien oftmals bereits angeboren sind, können diese sehr wohl auch im Laufe der Jahre entstehen. Besonders häufig geschieht dies in Regionen, in denen die Stickoxidbelastung entsprechend hoch ist.
Stickoxid ist ein Gas, welches die Schleimhäute reizen kann. So kann es etwa zu Reizungen der Atemwege und der Augen kommen, wodurch insbesondere Asthmatiker in Gebieten mit einer hohen Belastung über besonders schlimme Symptome klagen. Doch selbst bei bislang gesunden Menschen können sich bei einer entsprechend hohen Belastung durch Stickoxid urplötzlich Atemwegserkrankungen auftreten – nicht selten sogar über Nacht. Des Weiteren können Allergien der verschiedensten Arten nicht nur verschlimmert, sondern sogar erst ausgelöst werden.
Dieselmotoren fordern ihre Opfer
Ist die Konzentration in der Atemluft zu hoch, besteht auch ein gesteigertes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Lungenödeme, Kopfschmerzen oder Bronchitis können ausgelöst werden. So konnte etwa bereits in Österreich nachgewiesen werden, dass jedes Jahr rund 15.000 neue Fälle von Asthma und mehr als 20.000 neue Fälle von Bronchitis auftreten – und das nur bei Kindern. Auch die Sterberate steigt exponentiell zum Anstieg der Schadstoffbelastung durch Abgase. Laut Angaben des Bundesumweltamtes gibt es auch hierzulande jedes Jahr rund 47.000 Todesfälle, die auf eine hohe Feinstaubbelastung und damit auf einen erhöhten Schadstoffausstoß der Diesel-Motoren zurückzuführen sind.
Neben Stickoxid und Feinstaub wird der Körper von Menschen und Tieren auch durch Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid belastet und auch Dieselruß gelangt ungehindert in unseren Körper. Während beispielsweise Schwefeldioxid bei Kontakt mit Wasser zu Schwefelsäure reagiert, wodurch neben den Atemwegen auch die Haut und die Augen gereizt werden, wird durch Kohlenmonoxid der Sauerstoffgehalt im Blut gesenkt, wodurch die Organe nachhaltig geschädigt werden können.
Zwar haben die Autohersteller in den letzten Jahren immer wieder verkündet, der Diesel sei inzwischen dank Katalysator, Rußpartikelfilter und Harnstoffeinspritzung so sauber wie ein Benziner. Doch von 2000 bis heute konnte keine Verbesserung der Konzentrationen für Stickoxide, Feinstaub und Ozon gemessen werden. Ganz recht: Ozon. Denn Stickoxide gelten unter anderem auch als Mitverantwortlich für die Smog- und Ozonbildung. In unserer Atmosphäre ist Ozon ein wichtiges Gas, da es die schädliche UV-Strahlung filtert. Doch auf dem Boden wirkt es wie ein Reizgas, welches die Lunge schädigen kann.
Quelle: http://www.bild.de/auto/auto-news/dieselkraftstoff/so-gefaehrlich-ist-diesel-fuer-die-gesundheit-42738356.bild.html