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GESUNDHEIT: GESCHLECHT SPIELT BEI DER BEWÄLTIGUNG VON KRANKHEITEN EINE ROLLE

Allgemeinhin gelten Männer als deutlich schmerzempfindlicher als Frauen. Während Frauen eine Erkältung tapfer wegstecken, soll sich das starke Geschlecht schwach zeigen. Mancher Mann wird darüber den Kopf schütteln und abstreiten, dass es so ist. Es gibt aber tatsächlich einen Unterschied bei der Bewältigung von Krankheiten, allerdings sieht dieser etwas anders aus als vermutet.

Geschlecht sollte bei Diagnosen berücksichtigt werden

Bei der Stellung einer Diagnose spielt das Geschlecht meist nur eine untergeordnete Rolle. Dabei macht genau dies einen Unterschied aus. Männer und Frauen reagieren unterschiedlich auf eine Diagnose – vor allem bei schweren Erkrankungen – und gehen unterschiedlich mit der Krankheit um. Bei weiblichen Patienten kommt es nach der Diagnose oftmals zu Depressionen und Ängsten, auch eine chronische Müdigkeit kann auftreten. Männer hingegen streben nach Kontrolle und Autonomie, sie möchten trotz Erkrankung handeln können. Zudem sprechen Frauen offener über die Diagnose, während die Männer vordergründig eine Lösung suchen, um schnellstmöglich wieder in den Alltag zurückkehren zu können. Frauen nehmen auch häufiger das Angebot einer Beratung wahr und suchen von sich aus das Gespräch mit dem Arzt. Diese unterschiedliche Art der Bewältigung sollte stärker berücksichtigt werden, da sie die Behandlung und Diagnostik erschweren kann. Das liegt unter anderem daran, dass Männer Gefühle weniger stark wahrnehmen und nicht darüber sprechen. Doch gerade das kann helfen, die Lebensqualität trotz schwerer Krankheit zu erhöhen.

Ärzte sollten das Gespräch mit männlichen Patienten suchen

Aufgrund der unterschiedlichen Bewältigung sollten Ärzte aktiv auf Männer zugehen und das Gespräch suchen. Vor allem bei Krebserkrankungen ist ein offener Umgang mit dem Arzt besonders wichtig. So kann bei Prostatakrebs die Lebensqualität durch eine passende Behandlungsmethode deutlich erhöht werden, dafür müssen sich die Patienten jedoch dem behandelnden Arzt anvertrauen. Allerdings sind hier auch die Ärzte gefordert, die etwas an ihrem Umgang mit den Patienten verändern sollten und entsprechende Schulungsangebote zur Gesprächsführung wahrnehmen sollten. Denn der Verlauf der Behandlung hängt auch davon ab, wie die Ärzte auf die Patienten eingehen können.

Quelle:

http://www.merkur.de/leben/gesundheit/gesundheit-maenner-ticken-krankheiten-anders-frauen-zr-5906903.html