Zwar ist es noch nicht möglich, den genauen Zeitpunkt des Todes eines Krebspatienten zu bestimmen. Allerdings ist es einigen Medizinern nun gelungen, einige neue Merkmale festzustellen, anhand denen man zumindest erkennen kann, ob ein Krebspatient in den nächsten drei Tagen sterben wird. Durchgeführt wurde diese Studie sowohl im US-amerikanischen Krebsklinikum in Houston, Texas als auch in der Krebsklinik Barretos in Brasilien.
Insgesamt hatten an dieser Studie 357 Erwachsene teilgenommen, die an einem Krebs in fortgeschrittenem Stadium erkrankt waren. Diese wurden von geschulten Krankenschwestern regelmäßig untersucht. Hierzu wurden ab dem Zeitpunkt der Einlieferung in die Palliativstation alle zwölf Stunden insgesamt 52 verschiedene klinische Merkmale überprüft – bis die Patienten entweder wieder aus der Klinik nach Hause entlassen wurden oder verstorben sind. Das durchschnittliche Alter der Krebspatienten lag bei etwa 58 Jahren. 204 der insgesamt 357 untersuchten Patienten sind nach ihrer Einlieferung in die Klinik verstorben.
Studie liefert hilfreiche Informationen
Von den insgesamt 52 verschiedenen medizinischen Merkmalen, die untersucht wurden, waren 8 Merkmale besonders auffällig. Bei diesen Merkmalen hatten die Mediziner eine hohe Spezifität festgestellt sowie einen positiven likelihood ratio (LR+). Sobald der LR+ bei einem Wert von mehr als 5 lag, verstarben die Patienten innerhalb von drei Tagen. Diese neurokognitiven oder neuromuskulären Merkmale zeigten sich wie folgt:
Merkmal | LR+ | Konfidenzintervall |
vermindertes Ansprechen auf visuelle Stimulation | 6,7 | 6,3 bis 7,1 |
Halsüberstreckung | 7,3 | 6,7 bis 8,0 |
Erschlaffung der Nasolabialfalte | 8,3 | 7,7 bis 8,9 |
vermindertes Ansprechen auf verbale Stimulation | 8,3 | 7,7 bis 9,0 |
Blutungen im oberen Gastrointestinal Trakt | 10,3 | 9,5 bis 11,1 |
grunzende Laute durch Stimmbruchvibration | 11,8 | 10,3 bis 13,4 |
Unvermögen die Augen zu schließen | 13,6 | 11,7 bis 15,5 |
nichtreaktive Pupillen | 16,7 | 14,9 bis 18,6 |
Große Hilfe für Ärzte und Patienten
Für Ärzte dürfte diese neue Erkenntnis von großer Bedeutung sein. Denn fortan können diese noch besser einschätzen, ob weitere Untersuchungen denn überhaupt noch einen Sinn machen, oder ob man sich besser auf eine Linderung der Leiden konzentrieren sollte. Außerdem ist dadurch auch anhand von Blutuntersuchungen erkennbar, welcher Patient statt nach Hause entlassen zu werden unbedingt in der Klinik verbleiben sollte.
Quelle: http://news.doccheck.com/de/79838/krebs-die-8-todeszeichen/