Immer wieder hören wir, dass sich die Menschen schlapp fühlen, über Schwindel und Müdigkeit klagen. Die Schuld schieben sie leichtfertig auf das Wetter. So wechselhaft wie das Wetter oftmals ist, kann es schließlich doch keinen anderen Schuldigen geben. Vor allem schlechtem Wetter geben wir gerne die Schuld, wenn wir uns unwohl fühlen. Doch was genau ist eigentlich tatsächlich dran an solchen Behauptungen? Bilden wir uns das Unwohlsein einfach nur ein, oder wirkt sich das Wetter tatsächlich auf unseren Organismus aus?
Kreislaufprobleme durch Wetter keine Einbildung
Fakt ist, es ist keine Einbildung. Denn das Wetter übt durchaus einen gewissen Einfluss auf unseren Kreislauf aus. Doch ist es nicht alleine das Wetter, wegen dem wir häufig müde und schlapp sind. Denn vor allem Hitze und Kälte können sich deutlich auf unseren Kreislauf auswirken.
An heißen Tagen muss unser Körper ordentlich arbeiten, um die Körpertemperatur von rund 37 Grad Celsius auf diesem Level zu halten. Durch Schwitzen wird der Körper bei Bedarf heruntergekühlt. Beim Schwitzen weiten sich die äußeren Hautgefäße, damit die Wärme leichter nach außen abgegeben werden kann. Zusätzlich wird dem Körper Wasser entzogen, welches beim Schwitzen verdunstet, um die Haut zu kühlen. Trinken wir nun zu wenig, kommt es schnell zu einem Mangel an Flüssigkeit, weshalb letztlich sogar dem Blut Wasser entzogen wird. Infolgedessen kommt es zu einer kurzzeitigen Absenkung des Blutdrucks. Der niedrige Blutdruck schließlich sorgt dafür, dass wir uns unwohl fühlen und unter Schwindel, Müdigkeit und sogar Kopfschmerzen klagen.
Nun gibt es aber auch das genaue Gegenteil, nämlich die kalten Tage. Durch Kälte wird nämlich der Blutdruck erhöht. Unser Körper versucht bei Kälte, möglichst wenig Wärme abzugeben. Deshalb verengen sich die Blutgefäße in der Haut und auch Arme und Beine werden schlechter durchblutet. Alles konzentriert sich letztlich auf die Versorgung des Torso und des Kopfes. Aufgrund der verengten Blutgefäße muss das Herz deutlich mehr Aufwand betreiben, um gegen den großen Widerstand anzukommen. Die Folge ist ein höherer Blutdruck. Vor allem Menschen mit einem ohnehin schon hohen Blutdruck leiden oft unter einem erhöhten Herzinfarktrisiko.
Doch nicht nur unser Kreislauf, auch das Blut an sich wird durch Wärme und Kälte enorm beeinflusst. So wird dem Blut an warmen Tagen bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme, wie bereits erwähnt, Wasser entzogen, wodurch es dickflüssiger wird und entsprechend schwieriger kann es durch die Blutgefäße gepumpt werden. Ist das Blut hingegen kalt, sinkt der Blutgerinnungsfaktor. Beides begünstigt das Risiko einer Thrombose.
April, April, der weiß nicht, was er will
Vor allem im April sind die Wetterschwankungen enorm. Kaum ist das Wetter mal etwas besser, fängt es schon wieder an zu regnen und im nächsten Moment kommt auch schon wieder die Sonne raus. Die teils deutlichen Temperaturschwankungen schlagen sich letztlich auf unseren Kreislauf nieder. Zusätzlich setzen unserem Körper die hohe Luftfeuchtigkeit und der Wind enorm zu. Wenn dann ein Tiefdruckgebiet wieder einmal feuchtwarme Atlantikluft herbei weht, wird unser Kreislauf extrem beansprucht.
Doch nicht jeder Körper ist den wechselhaften Wettereinflüssen schutzlos ausgeliefert. Denn vor allem trainierte Menschen können den Kreislaufschwankungen sehr gut entgegenwirken. Durch tägliches Training, selbst wenn dies nur bedeutet, dass man sich regelmäßig an der frischen Luft bewegt, können wir schlechtem Wetter besser trotzen. Bei Spaziergängen beispielsweise wird der Kreislauf angekurbelt, was sich auch im Blutdruck erkenntlich zeigt.
Quelle: http://www.apotheken-umschau.de/Wetterfuehligkeit/Wie-wirkt-sich-das-Wetter-auf-den-Kreislauf-aus-213689.html